Geschichte der Edelsteine
Der älteste bekannte Edelstein Schmuck wurde nicht etwa vom modernen Mensch – dem Homosapiens – erschaffen, sondern von unseren ausgestorbenen Verwandten – den Neandertalern.
Genauer gesagt, wurden in der Cueva de los Aviones Höhle Muscheln gefunden, die mit speziellen Löchern versehen waren. Später stellte sich dann heraus, dass diese Löcher früher einmal mit roten Edelsteinen, dem sogenannten Hämatit, bestückt waren. Forscher schätzen, dass diese persönlichen Schmuckstücke von einer Zeit vor etwa 115.000 Jahren stammen.

Die Archäologen vermuten somit, dass die kostbaren Juwelen bereits in der Altsteinzeit mit einfachen Steinwerkzeugen befreit und zu Schmuck weiterverarbeitet wurden.
Die Entstehungszeit der Edelsteine
Die Entstehungszeit der Schmucksteine liegt aber natürlich noch viel weiter zurück. Während Forscher vor kurzem noch annahmen, dass die ältesten Kristalle vor etwa 3,1 Millionen Jahren entstanden, so wurden erst kürzlich Diamanten gefunden, die auf eine Zeit von vor 4,4 Millionen Jahren datiert werden können.
Edelsteine in der Steinzeit
Die Geschichte des Schmucks und der Edelsteine geht, neusten Forschungen zufolge, auf die Anfänge der Menschheit zurück. Bei den ersten Schmuckstücken, die heutzutage bekannt sind, handelte es sich zumeist um einfache, zum Teil aber auch mehrgliedrige, Ketten. Diese bestanden zum Beispiel aus Schneckenhäusern oder Muschelteilen, Fischwirbeln, Tierzähnen aber eben auch aus Perlen oder Bernsteinen.

Es wird davon ausgegangen, dass zunächst Edelsteine verwendet wurden, die leicht zu finden und zu bearbeiten waren. Hierzu zählen neben dem Bernstein auch noch Schmucksteine wie Türkis, Korallen, Lapislazuli und Malachit. Diese Edelsteine sind weich genug, um mit damals verwendeten Materialien wie Steinwerkzeugen oder auch Sand verarbeitet werden zu können.
Der Bernstein ist ohne Frage einer der ältesten Edelsteine, die für Schmuck verwendet wurden. Das fossile Harz könnte schon damals relativ einfach in Form gebracht werden. So wurden unter anderem im Orient, in Marokko, in Afghanistan und in der baltischen Region die ältesten Exemplare für Bernstein Schmuck gefunden.
In der Antike, im Altertum, Mittelalter & in der Neuzeit
In der Antike blühte der Edelsteinschmuck schließlich auf. Die Menschen begannen die Juwelen mit anderen wertvollen Materialien wie Gold und Silber zu kombinieren. Schmucksteine wie Rubin, Saphir und Smaragd finden bereits im alten Testament Erwähnung.
Vom Altertum bis zum Mittelalter wurden die Schmucksteine nur annähernd rund geschliffen. Der sogenannte Facettenschliff wurde erstmals in der frühen Neuzeit durchgeführt. Auch die Diamanten konnten aufgrund ihrer Härte erst während der Neuzeit für Schmuckstücke verwendet werden.
Quellen & Bücher
Schätze der Antike. Ein Buch der Archäologen Stephan Faust und Frank Hildebrandt.
Byzantinischer Schmuck des 9. bis frühen 13. Jahrhunderts: Untersuchungen zum metallenen dekorativen Körperschmuck der mittelbyzantinischen Zeit anhand datierter Funde. Von Antje Bosselmann-Ruickbie.