Der Vogtland-Stein
Der Variscit ist ein meist grüner bis blaugrüner Edelstein, der vor allem durch seine interessanten Muster und lebhaften Farben begeistert. Typischerweise kommt es aufgrund von Chrom-Verunreinigungen zu einer intensiven grünen Farbe dieses Schmucksteins. Das Mineral ist oftmals mit gelben bis weißen Adern durchzogen, welche zumeist aus dem Mineral Crandallit bestehen. Es sind jedoch auch Adern von anderen Mineralien wie Goyazit, Gordonit oder Wardit möglich.
Variscit – Name, Geschichte & Fundorte
Erstmals beschrieben wurde der Variscit im Jahr 1837 vom deutschen Mineralogen Johann Friedrich August Breithaupt, welcher ihn im Vogtland fand. Auch der Name leitet sich davon ab, denn Variscia ist der alte, lateinische Begriff für Vogtland. Allerdings wurde das Mineral bereits vor über 6.000 Jahren, also schon in der Jungsteinzeit, zu Schmuck verarbeitet. So konnten unter anderem in Bretagne, Frankreich neolithische Perlen aus Variscit gefunden werden. Diese wurde zunächst zwar für Türkis gehalten, stellten sich jedoch letztendlich als Variscit heraus.
Mittlerweile konnte das Mineral in mehreren deutschen Orten gefunden werden. Neben dem Vogtland wurde der Variscit zum Beispiel auch noch im Sauerland, dem Fichtelgebirge und in Chemnitz nachgewiesen.
Variscit & Türkis – Vorsicht, Verwechslungsgefahr!
Variscit von Türkis unterscheiden
Der Variscit ist seltener als der Türkis, mit welchem er auch heute noch häufig verwechselt wird. Aufgrund der geringen Nachfrage ist der Variscit jedoch meistens preiswerter als der Türkis. Seien Sie aber vorsichtig, wenn Sie Türkis kaufen möchten.
Typischerweise hat der Variscit zwar eine intensivere grüne Farbe als der Türkis, allerdings ist das kein ausreichendes Kriterium für eine exakte Unterscheidung. Häufig fällt es sogar Experten schwer, diese zwei Edelsteine zu unterscheiden.
Der Variscit ist mit einer Mohshärte von 4,5 weicher als der Türkis, der eine Mohshärte von 5 bis 6 aufweist. Theoretisch kann also ein Kratztest aufschlussreich sein, hierbei ist jedoch eine irreversible Beschädigung des zu untersuchenden Minerals nötig. An sich hat der Variscit außerdem einen niedrigeren Brechungsindex, dies kann jedoch durch eine Behandlung des Steins vertuscht werden.
Der Variscit ist weich und kratzempfindlich
Aufgrund der geringen Mohshärte ist der Variscit sehr kratzempfindlich. Als Schmuck verarbeiteter Variscit sollte daher mit Vorsicht getragen werden. Zur Säuberung sollten nur sanfte Reinigungsmittel und warmes Wasser genutzt werden.