Carmeltazite / Carmel Saphir
Seit der Carmeltazite Anfang des Jahres 2019 von der IMA als neues Mineral anerkannt wurde, kursieren diverse Geschichten um diesen Stein. In den Schlagzeilen ist u. a. von einer außerirdischen Herkunft zu lesen und davon, dass der sogenannte Carmel Saphir härter als Diamant sei. Was ist dran an den Berichten?
Ein besonderer, neuer Edelstein
Weltweit gibt es in etwa 5500 anerkannte Mineralien und jedes Jahr werden ca. 100 neue entdeckt. Dass ein neuer Edelstein gefunden wird, ist also nicht wirklich etwas besonderes. Meistens handelt es sich bei den neuen Funden um recht unspektakuläre Exemplare, welche außerdem viel zu klein und selten sind, um eine wirtschaftliche Relevanz zu erlangen. Anders sieht es jedoch bei diesem gerade erst entdeckten Edelstein aus. Es ist keinen Monat her, dass die IMA (International Mineral Association) den Carmeltazite als neuen Edelstein anerkannt hat (am 07.01.2019).
Der Name des Steins ist auf seinen Fundort, das Carmel (Karmel) Gebirge, sowie auf die hauptsächlich enthaltenen Elemente:
- Titanium,
- Aluminium und
- Zirconium
zurückzuführen. Auf deutsch könnte dieser Stein in Zukunft womöglich Karmeltazit genannt werden. Wahrscheinlicher ist jedoch der Handelsname, welchen ihm die Bergbaufirma, die ihn entdeckt hat, gab: Carmel Sapphire bzw. Karmel Saphir.
Gefunden wurde der Carmeltazite von dem Edelstein-Bergbauunternehmen Shefa Yamim im Karmel Gebirge in Nord-Israel. Der Karmel Saphir war dabei in Korund enthalten, der wiederum in Vulkanit gebunden war.
Beim Cameltazite handelt es sich um ein Zirconium-Aluminium-Oxid, welches Spuren von Scandium, Calcium und Magnesium in seinem Kristallgitter enthält. Kurioserweise ähnelt seine chemische Formel der des Allendeits (Scandium-Zirconium-Oxid). Hierbei handelt es sich um einen äußerst seltenen Edelstein, welcher bisher nur in Form von Einschlüssen in Meteoriten gefunden wurde. Der Allendeit wurde auch erst neulich, im Jahr 2007, entdeckt, und zwar im sogenannten Allende-Meteroiten, welcher im Jahr 1969 in Chihuahua, Mexiko, auf die Erde fiel. Aus diesem Grund was in den Schlagzeilen auch etwas von einer außerirdischen Herkunft zu lesen.
Die theoretische Dichte des Carmeltazites, welche mittels seiner Kristallstruktur errechnet wurde, beträgt 4,12 g/cm³. Somit besitzt der Carmeltazite eine höhere Dichte als der Diamant (3,52 g/cm²), was jedoch nicht bedeutet, dass er auch härter ist (Gold hat z. B. eine Dichte von 19,302 g/cm³; Das dichteste, natürlich auf der Erde vorkommende Material ist Osmium mit einer Dichte von 22,59 g/cm³). Denkbar ist es jedoch trotzdem, dass der Karmel Saphir in Zukunft den Wert vom Diamanten übersteigt; vor allem wegen seiner Seltenheit.